Am Mittwoch hielt der Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen eine Sondersitzung ab. Grund: Die blutigen Zusammenstöße an der Grenze
zwischen Israel und Gaza, bei denen am Freitag mehr als ein Dutzend Palästinenser
getötet und Hunderte verletzt wurden. Die Hamas zündelt wieder und Israel
reagiert in gewohnter Weise.
Was bei uns in den Medien als trockener Kurzbericht über die
Bildschirme in deutsche Wohnzimmer geschickt wurde, klang für den Fernsehzuschauer wie die Nachricht über eine gewöhnliche Protestveranstaltung
wütender Araber. Mit Steinschleudern und lautstark skandierten
Parolen provozierten sie den Feind auf der anderen Seite. Doch der fackelte nicht lange und die Israelis eröffneten
das Feuer, als die Lage bedrohlich wurde. Wie brandgefährlich die Auseinandersetzung in Gaza wirklich ist, wird
hierzulande kaum wahrgenommen.
Mehr als 30.000 Palästinenser, angestachelt durch die radikal-islamischen
Hamas, waren unter dem Deckmantel eines Protestes bis an die Grenzanlagen der
Israelis vorgerückt und spielten unter volksfestähnlichen Bedingungen einen
friedlichen Marsch in ihre Heimat vor. Zwar hatte die Hamas einen Aufruf
verbreitet, der die Bevölkerung mahnte, keine Gewalt anzuwenden, waren sich
aber dabei durchaus im Klaren, dass Israel eine bedrohliche Versammlung an ihren
Grenzen nicht dulden würde. Vor Ort gab es kostenlos Getränke und WiFi, um der
Welt das harmlose und vor allem unschuldige Anliegen zu beweisen.
„Was wir gestern sahen, war kein Protest, sondern ein
organisierter Terrorangriff, der vom militärischen Arm der Hamas und anderen
Terrororganisationen sorgfältig vorbereitet wurde“, so Brigadegeneral Ronen
Manelis. „Wer am Freitag starb, war direkt an terroristischen Aktivitäten
beteiligt.“ Doch was steckt hinter dem Scharmützel an den Grenzanlagen und was
ist das Ziel der zynischen Strategie von Hamas, die Jugendliche, Alte, Behinderte
und Frauen mit anstachelnden Argumenten in die erste Reihe schickten? Getötet freilich
wurden bekannte Terroristen, doch davon ist nichts zu hören.
Issam Hammad, Chef der Palästina-Organisatoren will
mit einer Protestbewegung die Rückkehr der Palästinenser in die Gebiete
erzwingen, in denen die Klans und Familien vor 1948 lebten. Deswegen verfolgt
der 52 Jahre alte Hammad – Direktor einer Firma, die medizinisches Gerät
verkauft – eine neue Strategie. Die stellt Israel vor ein diplomatisches und
moralisches Dilemma. Denn was tun, wenn Millionen unbewaffneter Palästinenser
Richtung Grenze marschieren? Ließe der jüdische Staat sie in den Gazastreifen
einreisen, hätte er verloren. Stoppte er sie indes mit Gewalt, würde Israels
Position international unhaltbar.
Islamisten missbrauchen ihre friedlichen Proteste als
Deckung für Terrorangriffe, um die Lage an der Grenze zu eskalieren, so die
israelische Führung. Israel droht eine der größten Herausforderungen seit ihrer
Staatsgründung. „Entweder wir kehren heim, oder der dritte Weltkrieg beginnt“
so die martialischen Worte von Issam Hammad, Gründer der Bewegung des großen
Marsches der Rückkehr.
Da braut sich etwas zusammen, was einen Flächenbrand ungeahnten
Ausmaßes auslösen könnte. Das haben selbst die Vereinten Nationen erkannt. Der radikale
Hammad rechnet damit, dass spätestens im Mai Millionen am Marsch teilnehmen
werden: "Wir werden den Befehl geben, und drei Millionen Palästinenser
werden gleichzeitig losgehen. Was, wenn der Schuss wirklich nach hinten losgeht
und Issam Hammad mit seiner Ankündigung ernst macht…? Auch in Deutschland halten
sich jede Menge Palästinenser auf, die den überspringenden Funken auch hier zum
Großfeuer entfachen könnten.
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